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Schloss Sighartstein - 5202 Neumarkt am Wallersee

Kategorie: Burg - Schloss | Entfernung: 5.62 km

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Beschreibung

Das auf einem Geländerücken über einem Weiher erhöht liegende Schloss Sighartstein befindet sich im<br>gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Neumarkt am Wallersee im Flachgau im Bundesland Salzburg. Das<br>Schloss steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Das heutige, hauptsächlich spätbarocke Schloss<br>hat einen im Kern spätgotischen Haupttrakt mit Anbauten gegen Süden. Eckhart von Tann übergab 1297<br><br>den damaligen Hof Sighartstein an das Kloster Raitenhaslach. Durch Tausch kamen die Güter 1340<br>wieder an die Familie zurück. 1372 erwarb der Salzburger Fürsterzbischof Pilgrim II. den Hof. In der<br>ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts tauschten die Uiberacker (auch Überacker oder Ueberacker<br>geschrieben) ihre drei Güter „Mos, Mittenrewt et Pawngarten“ hinter dem Pass Lueg gegen den Hof<br><br>Sigharting als Freies Eigen. 1442 war Virgil Uiberacker der Besitzer, der ab 1456 das dann Burg<br>genannte Gebäude neu errichtete.[1] In der neuen Burg wurde am 29. Juni 1452 die Schlosskapelle von<br>Georg von Uiberacker, dem damaligen Bischof von Seckau, dem hl. Sigmund und der hl. Helena geweiht.<br>Am 24. Januar 1456 wurden dem Besitzer der Kapelle von Kardinal Nikolaus Cusanus Ablassrechte<br><br>verliehen. 1765 stiftete Graf Anton Uiberacker ein Beneficium. Die neue Schlosskapelle wurde um 1600<br>im Hof südöstlich des Hauptschlosses erbaut. Die ältere Kapelle im Schlossgebäude wurde profaniert.<br>Die heutige Kapelle ist mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet, das in der Apsis in ein<br>Stichkappengewölbe auf Pfeilervorlagen übergeht. Das Altarblatt des Hochaltars von 1747 stellt den<br><br>heiligen Sigmund und die heilige Helena dar. Darüber befindet sich die Figur einer Muttergottes mit<br>Kind. Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle barockisiert und erhielt einen trapezförmigen Vorbau. Der<br>Tabernakel samt Unterbau und Reliquienschrein stammt aus der Rokoko-Epoche. Der dem hl. Antonius<br>geweihter Seitenaltar wurde im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts errichtet, die Orgel 1740. 1896<br><br>besaß die Kapelle zwei Glocken aus den Jahren 1666 und 1869. Am 31. Mai 1541 erneuerte Kaiser Karl<br>V. in Regensburg die Hofmarksrechte (niedere Gerichtsbarkeit) und Freiheiten von Sighartstein. Das<br>damals dreigeschoßige Schloss war über eine Stiege durch die um das Schloss aufgeworfenen Schanzen<br>erreichbar. Die Ringmauer wurde 1585 mit Plattensteinen gedeckt. Gleichzeitig wurde der Hof<br><br>aufgeschüttet, um 1589 die Kirche und das Torhaus erbauen zu können. Ein „Gatter“ als Hofmarksgrenze<br>ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, es bildete die Voraussetzung für die Erhebung der Uiberacker in<br>den Freiherrenstand (1669) und später in den Grafenstand (20. April 1688). Mit der Reichsfreiung war<br>das Recht verbunden, dass der Inhaber der seit 1444 bestehenden Taverne (= der ehemalige Schlosswirt<br><br>Sighartstein) „in Österreich nach Wein fahren und denselben unter dem Reifen verkaufen durfte“.<br>Wolf Max Uiberacker, k.u.k. Generalfeldwachtmeister im Spanischen Erbfolgekrieg, ließ das Schloss<br>1714 in wesentlichen Teilen erneuern; weitere Baumaßnahmen sind für 1720, 1736/37 und 1792 belegt.<br>Dabei wurde auch das Torwächterhaus überbaut und der spätmittelalterliche Schlossbau wesentlich<br><br>verändert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde gegen Osten eine Raumtiefe bis über die bis dahin<br>frei verlaufende Ringmauer eingefügt, die durch eine Terrasse abgeschlossen wird. Ein Brunnen im<br>Vorhof mit der Statue des hl. Sighart stammt aus dem Jahr 1893, eine Steinstatue des hl. Johannes<br>Nepomuk am Burghügel aus dem 18. Jahrhundert. Die Hofmarksrechte wurden von Erzbischof Sigismund<br><br>von Schrattenbach 1754 erneuert, 1820 aber von der Herrschaft auf- und an die Gemeinde Neumarkt<br>übergeben. Das Schloss erhebt sich auf einer nach Osten steil abfallenden Felsnase, dem<br>Sighartstein. Die Ostseite vermittelt auch heute noch einen wehrhaften Eindruck. Nach Westen fällt<br>das Gelände sanft ab; hier trifft man auf eine Fassaden- und Mansardengestaltung aus dem 18.<br><br>Jahrhundert. Die Fassade selbst ist schlicht gehalten (gequadertes Sockelgeschoß, glatte Fassade mit<br>rechteckigen Putzfaschen um die Fenster, Ecklisenen und profiliertes Hauptgesimse). Der Eingang<br>erfolgt über eine Zugbrücke, die typisch für einen Barockbau war. Ein Torrisalit mit dem<br>Doppelwappen der Uiberacker und der O’Donnells führt zu dem Schloss (die O’Donnells sind mit den<br><br>Uiberacker verschwägert; Karl O’Donnell rettete Kaiser Franz Josef am 18. Februar 1853 bei einem<br>Attentatsversuch das Leben, wofür als Dank die Votivkirche in Wien erbaut wurde). Das Hauptportal<br>ist durch eine beschlagene Barocktüre hervorgehoben; dahinter liegt das von 1714 stammende<br>schmiedeeisenbewehrte Treppenhaus. Daneben ist die mit Stichkappentonnen ausgestattete Wächterstube.<br><br>Die tonnengewölbten Kellergeschoße mit den Abdrücken der Bretterschalung weisen noch auf den<br>mittelalterlichen Bau hin. Die Wohnräume sind mit reichen Stuckdecken ausgestattet, die Kaminwände<br>mit Adneter Marmor getäfelt. Barocke Türstöcke mit Aufsatzgiebeln und zweiflügelige Füllungstüren<br>gehören zu der Ausstattung der herrschaftlichen Räume. Ein Rokoko-Ofen stammt von Schloss Pfongau.<br><br>Eine umfangreiche Waffen- und Porträtsammlung, die wegen der militärischen Karrieren der Uiberacker<br>im Dienste der Erzbischöfe zusammenkam, ist über das Haus verstreut. Zahlreiche historische<br>Persönlichkeiten wie Kaiserin Maria Theresia, Wolfgang Amadeus Mozart, Napoleon Bonaparte, Arturo<br>Toscanini und die Operndiva Maria Callas waren in diesem Anwesen zu Gast. Quelle - Wikipedia:<br><br>https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sighartstein

Quelle: Land Salzburg, Referat Geodateninfrastruktur
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