Schloss Söllheim - 5300 Hallwang
Kategorie: Burg - Schloss | Entfernung: 8.48 km
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Beschreibung
Das Schloss Söllheim steht in der Gemeinde Hallwang nahe der Stadt Salzburg und ist ein altes<br>Barockschloss, das sich in Privatbesitz befindet. Die erste Besitzerin von Söllheim soll im<br>12. Jahrhundert Adelheid de Saldersheime gewesen sein. Söllheim kam Ende des 14. Jahrhunderts von<br>den Tannern an das Erzbistum. Am 23. Februar 1455 verkaufte Friedrich Gauchsperger dem Hans I.<br><br>Prätzl den Sitz zu Selhaim. Ihm folgte Hans II. als Pfleger von Radegg 1565. Um 1510 besaß Hans III.<br>den Ansitz und erwarb die Burg Radegg. Am 3. Januar 1539 belehnte Kardinal Matthäus Lang Jakob<br>Strasser, Richter der Dompropstei, mit Söllheim, der ihn von den Prätzlschen Erben gekauft hatte. Am<br>25. Juni 1576 gaben die Kuratoren der Strasserschen Güter Söllheim dem Erzbischof zur Tilgung von<br><br>Ausständen zurück. Am 29. Oktober 1650 kaufte der Metzger Matthias Reitsamer Söllheim; damals<br>verlangte die Hofkammer die Rückführung an das Hofurbar, da es ja aus dem Tannerschen Amt<br>ausgeschieden war. Die Witwe Eva Reitsamer verkaufte 1684 an Johann Kaufmann aus Meran, der nach<br>einer Legende ein großes Vermögen in Venedig erworben haben soll. Dieser ließ den Ansitz in der<br><br>heutigen Form aufführen (1689–1702), der aus einem mittelalterlichen Wehr- bzw. Wohnturm<br>hervorgegangen war.[1] Gleichzeitig errichtete Kaufmann die Antonius-Kapelle. 1694 wurde er mit dem<br>Prädikat von Söllheim nobilitiert. Seine einzige Tochter Anna Maria heiratete 1696 Johann Christoph<br>Pauernfeind von Eys. 1710 richtete Kaufmann zugunsten seiner Enkel ein Fideikommiss ein, das dann<br><br>Johann Christoph Cajetan Pauernfeind von Eys als Majoratsherr übernahm. Ihm folgte sein Sohn Johann<br>Franz Christoph Ignaz, der 1782 in Söllheim verstarb. Schon 1778 hatte er das Majorat an seinen<br>jüngeren Bruder Johann Franz Anton übergeben. Nach dessen Tod wurde der noch minderjährige Sohn<br>Johann Burkhart Majoratsherr. Dieser kämpfte dann im österreichischen Heer, aus dem er 1811<br><br>ausschied; Söllheim überließ er seiner Schwester Maria Anna Mayr, geborene von Eys. Unter ihr gab es<br>auch ein Heilbad für Frauen in diesem Schloss. Das Fideikommiss wurde von der bayerischen Regierung<br>1812 aufgehoben. Die weiteren Besitzer des freieigenen Schlosses Söllheim mit Mayer- und Mesnerhaus<br>wurden am 18. Mai 1832 Franz Schwarzacher (durch Kauf), am 10. August 1839 Georg Weikl (nach<br><br>Versteigerung), am 20. Juli 1843 Marie Gräfin von Thun-Hohenstein, geborene Freiin Mladota<br>von Solopisk, und am 27. Januar 1879 Ernst Graf von Thun-Hohenstein. Auf dem Erbweg kam es dann am<br>15. Oktober 1904 an Rudolf und Mathilde von Thun-Hohenstein bzw. am 8. September 1941 an Mathilde<br>allein. Von ihr erbte am 26. Oktober 1964 Karl Ledóchowski-Thun, stellvertretender<br><br>Landesamtsdirektor, den Besitz. Er übergab Söllheim am 16. Dezember 1968 an seine Tochter Eleonore<br>Gruchmann-Bernau, geb. Ledóchowska-Thun. Das Schloss ist ein rechteckiger Bau mit Sockelgeschoß<br>sowie zwei Obergeschoßen und wird durch ein Mansarddach abgeschlossen. Im Sockelgeschoß sind in der<br>Ost- und Westfassade jeweils ein Tor mit einfacher Marmorumrahmung. Die Fenster sind vergittert. Die<br><br>Geschoße sind durch Faschen abgegrenzt, die Fenster haben Faschen mit Ohren und Schlusssteinen, im<br>zweiten Obergeschoß sind sie mit breiten Voluten geschmückt. Ein Teil der Fenster sind als<br>Blindfenster ausgeführt, um die Symmetrie des Baues zu wahren. Im Inneren sind Stuckdecken<br>angebracht. Im westlichen Teil finden sich noch Reste des mittelalterlichen Vorgängerbaus. Am Rande<br><br>des Kiesplatzes ist ein mächtiger Wappenstein aus Untersberger Marmor aufgestellt. Er stammt vom<br>1704 erbauten äußersten Linzertor, dem sogenannten Ravellintor. Der Wappenschild bezieht sich auf<br>den 1687–1709 regierenden Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun und Hohenstein. Nach dem Abbruch des<br>Revallintores 1894 wurde der eigentlich auf Untersicht ausgelegte Wappenstein auf einem niederen<br><br>Sockel im Park von Schloss Söllheim aufgestellt. In der Nähe des Schlosses befindet sich die<br>Antoniuskapelle, die heutige Filialkirche zum hl. Antonius von Padua und das ehem. Mesnerhaus,<br>welches heute als Restaurant „Pfefferschiff“ bekannt ist. Die Kapelle wurde von Anton Kaufmann<br>errichtet. Dieser hatte seinem Arbeitgeber ein schon verloren geglaubtes mit Pfeffer beladenes<br><br>Schiff abgekauft. Er schwor dem Heiligen Antonius eine Kapelle zu errichten wenn das Schiff doch<br>noch eintreffen sollte. Als das Schiff wenig später tatsächlich in Venedig eintraf, errichtete er<br>die Kapelle. Die Kapelle wurde 1685/86 durch Gaspari Zugalli auf ovalem Grundriss mit ovaler Kuppel<br>und Dachreiter erbaut. Gegenüber steht eine Statue des hl. Johannes Nepomuk, die 1727 von Josef<br><br>Anton Pfaffinger geschaffen wurde. Die Sockelaufschrift bezieht sich auf den Bauherrn Johann<br>Christoph Pauernfeind von Eys. Das daneben stehende ehemalige Mesnerhaus ist mit einem Walmdach<br>ausgestattet, das früher einen Firstgraben aufwies. Als Dachreiter dient ein Uhrtürmchen, dessen<br>hölzerne Wappentafel auf Hans Kaufmann verweist und mit den Jahreszahlen 1686 und 1964 versehen ist.<br><br>Zum Schlossbau zu zählen ist auch die nördlich gelegene Meierei, eine mächtige Einhof-Anlage mit<br>gemauertem Wohnteil, Rechtecksportal und Schopfwalmdach. Die Seitenwände sind durch Wandmalereien<br>(„Anbetung der Hirten“ und „Anbetung der Könige“) geschmückt. Quelle - Wikipedia:<br>https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_S%C3%B6llheim
Quelle: Land Salzburg, Referat Geodateninfrastruktur
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